Gefahr aus dem Hahn – Schwermetalle aus Rohren


Von sz-online.de

Bei großer Hitze im Sommer ist es der beste Durstlöscher: Wasser. Wer nicht kistenweise Mineralwasser nach Hause schleppen will, dreht einfach den Wasserhahn auf. Das Trinkwasser aus der Leitung ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel in Deutschland. Was drin sein darf und was nicht, regelt seit 2001 die Trinkwasserverordnung. In den Wasserwerken des Landes wird das Nass gereinigt. Große Aufbereitungsanlagen filtern dort Rückstände von Medikamenten oder auch Hormone aus dem Wasser, bevor es durch das Leitungssystem auf den Weg zu den Verbrauchern geschickt wird. Doch genau dort kann es gefährlich werden. Von veralteten Hausleitungen geht das Übel aus. Am Dresdner Institut für Korrosionsschutz (IKS) suchen Wissenschaftler nach der Lösung dieses Problems. Dafür drehen sie Zigtausende Male den Wasserhahn auf.

Das IKS ist eine privatwirtschaftliche Forschungseinrichtung, gehört also zu keiner Hochschule. Schon seit gut 20 Jahren beschäftigen sich die Forscher dort mit der Frage, welche Materialien für die Herstellung von Wasserleitungen am geeignetsten sind. „Bisher werden dafür vor allem Kupferlegierungen, also Messinge, verwendet“, erklärt Susanne Friedrich, Geschäftsführerin des IKS. Doch genau diese können gesundheitsschädigende Schwermetalle wie zum Beispiel Kupfer und Blei an das Trinkwasser abgeben und beeinflussen so die Qualität des Wassers. Das hängt aber auch vom Zustand und dem Alter der Leitung ab. Die Probleme werden zudem größer, wenn der Hahn lange nicht aufgedreht wird. „Das Umweltbundesamt empfiehlt, Wasser, das länger als vier Stunden in der Leitung gestanden hat, nicht zu trinken. Bestenfalls lässt man das Wasser ablaufen, bis es wieder gleichmäßig kühl ist“, rät die Expertin. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Qualität seines Trinkwassers in einem Labor testen lassen. Verschiedene Anbieter dafür finden sich im Internet.

Schwermetalle im Körper schädigen die Gesundheit. Blei zum Beispiel verbleibt im Körper und wird dort angelagert. Das kann das Nervensystem, die Nierenfunktion oder auch die Blutbildung beeinflussen. Vor allem Schwangere und Babys sollten bleihaltiges Wasser, das aktuelle Grenzwerte überschreitet, unbedingt meiden. Eine mögliche Lösung des Problems wären neuartige Werkstoffe, die beim Bau von Armaturen für Trinkwasserleitungen verwendet werden können. Genau solche neuen Materialien werden gerade wieder in zwei neuen Forschungsprojekten am IKS getestet.

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Achten Sie beim Kauf eines Trinkwasserfilter darauf, dass dieser Schwermetalle zuverlässig herausfiltert!
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