Wasser in Plastikflaschen: 24.000 schädliche Chemikalien – einschließlich hormonaktiver Substanzen

Die weit verbreitete Nachfrage nach Kunststoffprodukten, die frei von der den Hormonhaushalt störenden Chemikalie Bisphenol-A (BPA) sind, hat zu einigen positiven Veränderungen in der Art geführt, wie die Lebensmittel-, Getränke- und Wassercontainer hergestellt werden.

Aber eine neue Studie aus Deutschland hat festgestellt, dass Tausende von anderen potenziell schädlichen Chemikalien noch aus Kunststoffprodukten in Lebensmittel und Getränke diffundieren, darunter eine endokrine Störungen verursachenden Chemikalie (EDC), die als Di (2-ethylhexyl) Fumarat oder DEHF bekannt ist, deren Verwendung noch völlig ungeregelt ist.

Martin Wagner und sein Kollege Jörg Oehlmann von der Goethe-Universität Frankfurt am Main haben, in Verbindung mit einem Team von Forschern aus der Bundesanstalt für Gewässerkunde, Tests an 18 verschiedenen Mineralwasser-Produkten gemacht, um die Anwesenheit von EDCs (die freie Base reizt Augen, Schleimhäute und Haut und wirkt als Kontaktallergen) zu testen. Sie verwendeten eine fortgeschrittene Kombination von Biotests und hochauflösender Massenspektrometrie. Das Team identifizierte 24.520 vorhandene verschiedene Chemikalien in den getesteten Wassern.

Das Hauptanliegen und die Untermauerung der Ergebnisse der Studie war DEHF, eine Weichmacher-Chemikalie, die verwendet wird um Plastikflaschen flexibler zu machen. Berichten zufolge wurde DEHF eindeutig in dem getesteten Wasser als der konsequenteste und offensichtlichste Täter, der anti-östrogene Aktivitäten verursacht, identifiziert. Trotz Spuren von mehr als 24.000 anderen potenziell schädlichen Chemikalien, zeigte sich DEHF als die einzig mögliche EDC, die fähig ist, diese besondere, beobachtete Aktivität zu induzieren, ein hoch besorgniserregende Beobachtung.

Die veröffentlichte Zusammenfassung der Studie erklärt, dass 13 der 18 getesteten Produkte „signifikant“ anti-östrogene Aktivität zeigten, während 16 der 18 Proben befunden wurden, die körpereigenen Androgen-Rezeptoren zu erstaunlichen 90 Prozent zu hemmen. Zusätzlich wurden die anderen 24.520 chemische Spuren, neben DEHF, auch als antagonistische Aktivitäten erkannt, was bedeutet, dass auch sie sich schädlich auf das körpereigene Hormonsystem auswirken (Millimeterkleine Teilchen gefunden: Plastik in Speisefischen nachgewiesen).

Viele tausende in der Kunststoffproduktion eingesetzte hormonaktive Chemikalien beweisen die Schädlichkeit des Materials

Aber DEHF ist offenbar nicht der einzige Stoff, der erhebliche Schäden am endokrinen Systems verursacht, da das Team nicht in der Lage war, diese Chemikalie als spezifisch antiandrogen zu identifizieren. Daraus ergibt sich, dass es eine andere Chemikalie oder chemische Verbindung gibt, die in Kunstoffflaschen-Wasser diffundiert und das chemische Signalsystem im Körper stört, welches natürlich für die Hormonproduktion und deren Verwendung innerhalb des Körpers zuständig ist.

„Wir bestätigen die Identität und die biologische Aktivität von DEHF und weiteren Isomeren, von Dioctylfumarat und Maleat, mit authentischen Standards“, berichten die Forscher. „Weil DEHF anti-östrogen ist aber nicht antiandrogen, so schließen wir, dass zusätzliche noch nicht identifizierte EDCs, auf die antagonistische Wirkung von Wasser in Flaschen beitragen müssen.“

Während diese spezifischen Erkenntnisse über DEHF wegweisend sind, so ist die allgemeine Schlussfolgerung aus dieser Forschung, dass weit mehr Studien erforderlich sind, um die Arten von Chemikalien, die aus Kunststoff in unsere Nahrung und Wasser diffundieren zu bestimmen, ganz zu Schweigen vom Ausmaß der Verunreinigung. Eine Durchführung dieser wichtigen Forschung sollte von unabhängigen Wissenschaftlern durchgeführt werden, um diese negative „Ladung“ zu bestimmen.

„Diese Arbeit ist ein „Tour de Force“ bei der Identifizierung von hormonaktiven Substanzen in Verpackungsmaterialien“, sagt Bruce Blumberg von der University of California, wie Chemistry World zitiert. Diese Art der Analyse, fügt er hinzu, „wird für unsere Zukunft wichtig sein zu verstehen, welchen Chemikalien wir routinemäßig ausgesetzt werden und welche von diesen Gefahren zeigen, weil sie hormonaktive Substanzen sind.“

In der Zwischenzeit können bewusste Verbraucher Kunststoffbehälter, wann immer möglich, vermeiden und einfach Glas- oder Stahlbehälter nutzen, um unbekannte Risiken zu vermeiden.

Quelle: http://www.pravda-tv.com/2016/01/wasser-in-plastikflaschen-24-000-schaedliche-chemikalien-einschliesslich-hormonaktiver-substanzen/

Literatur:

Plastikfreie Zone: Wie meine Familie es schafft, fast ohne Kunststoff zu leben von Sandra Krautwaschl

Lass dich nicht vergiften!: Warum uns Schadstoffe chronisch krank machen und wie wir ihnen entkommen von Joachim Mutter

Giftcocktail Körperpflege: Der schleichende Tod aus dem Badezimmer von Marion Schimmelpfennig

Plastic Planet

Quellen: PublicDomain/epochtimes.de am 14.01.2016

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