Sangerhausen – Trinkwasser bleibt in Sangerhausen und Umgebung knapp: Trotz der strikten Sparmaßnahmen, die seit Montagnachmittag in Teilen des westlichen Landkreises Mansfeld-Südharz gelten, zeichnet sich noch keine Entspannung ab.
„Bisher“, erklärte Geschäftsführerin Jutta Parnieske-Pasterkamp vom Wasserverband Südharz am Mittwochnachmittag, „ist keine sichtbare Veränderung feststellbar. Die Hochbehälterstände sind stabil, aber nicht steigend.“ Aufgrund der anhaltenden Hitze und Trockenheit werden zurzeit zwischen 30 und 35 Prozent mehr Wasser verbraucht als üblich.
Vorerst keine Verschärfung der Trinkwasser-Regelung geplant
Ob der Zweckverband womöglich noch drastischere Maßnahmen ergreifen muss, um die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser abzusichern, ist offen. Zumindest deutet sich aber keine unmittelbare Verschärfung der Regelung an.
„Wir müssen noch einige Tage abwarten“, sagte die Geschäftsführerin. Bisher ist es unter anderem verboten, private Pools mit Wasser zu befüllen, Gärten oder andere Flächen zu wässern, privat Fahrzeuge zu waschen oder Trinkwasser bei Übungen der Feuerwehr zu nutzen. Im gewerblichen Bereich, etwa für Autowaschanlagen, gelten laut Parnieske-Pasterkamp bisher keine Sparmaßnahmen.
Um die überdurchschnittlich hohen Mengen an Wasser bereitzustellen, hatte der Verband in der vergangenen Woche zwei sonst nicht genutzte Brunnen im Raum Riestedt wieder in Betrieb genommen. Das hatte zur Folge, dass die Nitratbelastung in Teilen der Kreisstadt und mehreren umliegenden Orten den Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter überschritt.
Trinkwasser wegen hoher Nitratwerte für Babys und Kleinkinder tabu
Solches Wasser ist für Babys und Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren tabu, weil es den Sauerstofftransport im Körper stört und schlimmstenfalls zum Ersticken führen kann. Deshalb hatte das Gesundheitsamt des Landkreises am Freitag eine Ersatzversorgung für diese Altersgruppe angeordnet. Diese gilt weiter. Die Kosten muss der Verband tragen.