Vorsicht basisches Aktivwasser – Redoxwerte meist nicht nachweisbar

Leider werden die “Versprechungen” von Produktvorträgen meist nicht in der Praxis getestet und erst recht nicht erfüllt.

Eins vorab, ich bin kein Gegner von basischem Aktivwasser. Als Therapie kann das durchaus unterstützend sein (es gibt aber auch andere gute Möglichkeiten auf dem Markt). Nur mag es gar nicht, wenn Falschaussagen getroffen werden und die Unkenntnis der Kunden ausgenutzt wird.

Es ist gut, dass es verschiedene Techniken und Firmen im Bereich der Trinkwasseraufbereitung gibt. Das ist auch notwendig, da es unterschiedliche Bedürfnisse und die Erfordernisse aufgrund der Schadstoffbelastungen verlangen.

Wir haben aufgrund einer aktuellen Begegnung (gestern) mal gemessen, was tatsächlich an dem niedrigem Redoxwert dran ist. Propagiert wird das System eines namhaften Anbieters mit -300 mV Redoxwert und 8,5 im pH-Wert. Das wäre auch ein echt guter Wert.

Tatsächlich wurde leider nur folgendes erreicht: pH-Wert sogar 8,78 aber Redoxwert nur +185,0 mV (je niedriger, desto besser)!  Dieser Wert ist wie Leitungswasser. Leider fanden wir auch 10 mg/L Nitrat und 50 µg/L Schwermetalle (trotz Aktivkohlefilter im System). Der Härtegrad lag bei 14 °dH und der Leitwert bei 534 µS. Das alles bei einer Wassertemperatur von 26,1 °C.

Im Vergleich dazu liegt PLOSE aktuell bei pH 7,1 und Redoxwert +220,0 mV. Der Leitwert liegt bei 37 µS, Kalk und Nitrat sind zu vernachlässigen. Alles in allem ein gutes und im Vergleich günstiges Wasser.

Wir haben im Vergleich auch mal eine andere 9 stufige Trinkwasseraufbereitungstechnik (4-stufige Reinigung + 5-stufige Aufbereitung inkl. Levitation) getestet: Aktuell mit +143,3 mV deutlich niedriger als das basische Aktivwasser und im pH-Wert aktuell bei 8,9 (dieser schwankt jedoch je nach Abnahmemenge und Eingangswert des Leitungswassers, womit keine Gewöhnung an einen dauerhaft hohen pH-Wert passieren kann). Schwermetalle, Kalk und Nitrat sind mit gleichen Methoden nicht messbar. Mikrobiologisch ist es einwandfrei, da 2 Stück log6 Keimsperren integriert sind. Der Leitwert liegt der Vollständigkeit halber nach der Mineralisierung bei 35 µS. Fazit: Vergleichbar oder sogar besser als ein gutes Quellwasser – nur langfristig wesentlich günstiger.

Tolle Prospekte sind zwar schön, Fakten aber besser! Lassen Sie sich also nicht täuschen von Werbeaussagen, sondern lassen Sie es sich beweisen. Eine lustige Aussage des Vertreters vom o.g. basischen Aktivwasser: “Ich vertraue unseren Prospekten und den Studien, da muss ich nix nachmessen oder beweisen.” Besser wäre es schon! Denn Halbwissen ist oft schlechter, als gar keins.

Zur Vollständigkeit halber: Gemessen haben wir die pH-Werte mit Labormethoden, pH-Meter von Metrohm und AQUAtrode Platin, kalibriert in gepufferter Lösung pH 4 – 9 – 7 und die Redoxwerte mit dem HQ30d und der MTC301 Elektrode IntelliCAL ORP-Redox von HACH, kalibriert in der ZoBell´s Lösung.

Meine persönliche Meinung: Das Wasser schmeckte total nach Plastik, eine Kollegin meinte sogar metallisch. Es mag zwar einen hohen pH-Wert haben, der Redoxwert ist nicht der Rede wert und ob das Wasser nach dem Elektrolyseverfahren (im Gerät) noch bioenergetisch wertvoll (sprich natürlich) ist, das sei mal dahingestellt. Es gibt definitiv Alternativen auf dem Markt.

Mehr dazu findet Ihr in unserem E-Book “Die 10 häufigsten Fehler bei der Anschaffung eines Trinkwasserfilters”.

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